Page 4 - mikado_11.2011 - slb_architekten und ingenieure
P. 4
Ingenieurholzbau
PLANUNGSBÜRo STADT -LAND+BAHN NEUBAUER ING.- HoLZBAU UND ZIMMEREI
▴ Vormontierte
Stützen/
Träger-Abschnitte
zur schnellen
Laschenpaaren, zwei Lastverteilungs- werden. Über diese Konstruktion las- Montage. Hier die „Decke-Wand-Decke“. So stoßen die
platten und vier Rundstählen. sen sich die Vertikallasten aus der De- der Außenwand- 20 cm, 15 cm und 11,5 cm dicken
Der Knoten besteht aus zwei Hälf- cke direkt in die Stützen einleiten. Glasfassade (ohne Wände oben und unten stumpf ge-
ten: Die eine vereint die Kopfplat- Einfassung gen die Deckenelemente.
te und ein darauf aufgeschweißtes Decken- und Wandscheiben mit Rundstählen) Die Wandscheiben sind also so
Stahlrohr und liegt in Deckenebene steifen das Gebäude aus hoch wie die lichte Rohbauhöhe:
in entsprechenden Ausfräsungen. Die zwischen 3,10 m und 3,50 m. Die
andere vereint den Rest. Federn mit Diagonalverschraubun- Querschnittsabmessungen der Stüt-
Die Monteure verschraubten die gen verbinden die bis zu 2,5 m brei- zen, Träger, Wand- und Deckenele-
obere Knotenhälfte mit den Rund- ten, knapp 13 m langen und 18 cm mente stuften die Tragwerksplaner
stählen der unteren Knotenhälfte. So dicken Decken-Elemente zu Schei- nach der abzutragenden Last ab, so-
bilden die fertig montierten Knoten ben. Sie sorgen für die horizontale dass sie von unten nach oben immer
eine Art Gabellager für die Längs- Aussteifung und lehnen sich zusätz- schlanker werden.
träger. lich an den mineralischen Treppen-
Beim Einheben mussten die De- hauskern an. Die Vertikalaussteifung Guter Brandschutz ist der halbe
ckenelemente in die oberen Kno- übernehmen die BSP-Außenwand- Schallschutz
tenhälften „einfädeln“ und mit den scheiben.
Anschlussblechen der Stützenfü- Die Montage der BSP-Elemente Das Gebäude musste je nach Ge-
ße im Geschoss darüber verschraubt folgt dem einfachen Stapelprinzip schoss und Gebäudeabschnitt un-
terschiedliche Feuerwiderstandsklas-
sen erfüllen. Das Treppenhaus als
Hauptfluchtweg hatte F90-A aufzu-
Schema Außenwandaufbau weisen und war daher in Stahlbe-
ton auszuführen. Im Erdgeschoss hat
jeder Geschäftsbereich seinen eige-
nen Zugang und damit auch Flucht-
Installationsebene mit
zusätzlicher Dämmschicht weg. Das 1. Obergeschoss dagegen
teilt sich in mehrere Brandabschnitte
Senkrechte Holzlattung auf. Als zweiter Rettungsweg dienen
Nottreppen auf der Gebäuderücksei-
BSP-Wandelement 15 cm
te. Aufgrund vieler kleiner Einheiten
Holzwolle-Dämmplatten im 2. Obergeschoss und der Möglich-
PLANUNGSBÜRo STADT-LAND+BAHN derungen zu genügen, wählten die
keit des Anleiterns gab es keine wei-
Horizontale Lärchenholzverschalung mit teren Anforderungen. Die Geschoss-
spezieller Nut- und Federausbildung decken bieten von „Haus aus“ F90.
Um auch den Schallschutzanfor-
Planer folgenden Bodenaufbau: 4 cm
34 mikado 11.2011