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Ingenieurholzbau






















        PLANUNGSBÜRo STADT -LAND+BAHN                                                                              NEUBAUER ING.- HoLZBAU UND ZIMMEREI








                                                                         ▴  Vormontierte
                                                                      Stützen/
                                                                      Träger-Abschnitte
                                                                      zur schnellen
        Laschenpaaren, zwei Lastverteilungs-  werden. Über diese Konstruktion las-  Montage. Hier die   „Decke-Wand-Decke“. So stoßen die
        platten und vier Rundstählen.   sen sich die Vertikallasten aus der De-  der Außenwand-  20 cm, 15 cm und 11,5 cm dicken
          Der Knoten besteht aus zwei Hälf-  cke direkt in die Stützen einleiten.  Glasfassade (ohne   Wände oben und unten stumpf ge-
        ten: Die eine vereint die Kopfplat-                           Einfassung     gen die Deckenelemente.
        te  und  ein  darauf  aufgeschweißtes   Decken- und Wandscheiben   mit Rundstählen)  Die  Wandscheiben  sind  also  so
        Stahlrohr und liegt in Deckenebene   steifen das Gebäude aus                 hoch  wie  die  lichte  Rohbauhöhe:
        in entsprechenden Ausfräsungen. Die                                          zwischen  3,10  m  und  3,50  m.  Die
        andere vereint den Rest.        Federn  mit  Diagonalverschraubun-           Querschnittsabmessungen der Stüt-
          Die  Monteure  verschraubten  die   gen verbinden die bis zu 2,5 m brei-   zen, Träger, Wand- und Deckenele-
        obere  Knotenhälfte  mit  den  Rund-  ten, knapp 13 m langen und 18 cm       mente  stuften  die  Tragwerksplaner
        stählen der unteren Knotenhälfte. So   dicken  Decken-Elemente  zu  Schei-   nach der abzutragenden Last ab, so-
        bilden die fertig montierten Knoten   ben. Sie sorgen für die horizontale    dass sie von unten nach oben immer
        eine Art Gabellager für die Längs-  Aussteifung und lehnen sich zusätz-      schlanker werden.
        träger.                         lich an den mineralischen Treppen-
          Beim  Einheben  mussten  die  De-  hauskern an. Die Vertikalaussteifung    Guter Brandschutz ist der halbe
        ckenelemente  in  die  oberen  Kno-  übernehmen  die  BSP-Außenwand-         Schallschutz
        tenhälften „einfädeln“ und mit den   scheiben.
        Anschlussblechen  der  Stützenfü-  Die  Montage  der  BSP-Elemente           Das  Gebäude  musste  je  nach  Ge-
        ße im Geschoss darüber verschraubt   folgt  dem  einfachen  Stapelprinzip    schoss  und  Gebäudeabschnitt  un-
                                                                                     terschiedliche Feuerwiderstandsklas-
                                                                                     sen  erfüllen.  Das  Treppenhaus  als
                                                                                     Hauptfluchtweg hatte F90-A aufzu-
          Schema Außenwandaufbau                                                     weisen  und  war  daher  in  Stahlbe-
                                                                                     ton auszuführen. Im Erdgeschoss hat
                                                                                     jeder Geschäftsbereich seinen eige-
                                                                                     nen Zugang und damit auch Flucht-
                                         Installationsebene mit
                                         zusätzlicher Dämmschicht                    weg.  Das  1.  Obergeschoss  dagegen
                                                                                     teilt sich in mehrere Brandabschnitte
                                         Senkrechte Holzlattung                      auf. Als zweiter Rettungsweg dienen
                                                                                     Nottreppen auf der Gebäuderücksei-
                                         BSP-Wandelement 15 cm
                                                                                     te. Aufgrund vieler kleiner Einheiten
                                         Holzwolle-Dämmplatten                       im 2. Obergeschoss und der Möglich-
                                                                     PLANUNGSBÜRo STADT-LAND+BAHN  derungen zu genügen, wählten die
                                                                                     keit des Anleiterns gab es keine wei-
                                         Horizontale Lärchenholzverschalung mit      teren Anforderungen. Die Geschoss-
                                         spezieller Nut- und Federausbildung         decken bieten von „Haus aus“ F90.
                                                                                       Um auch den Schallschutzanfor-

                                                                                     Planer folgenden Bodenaufbau: 4 cm


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